Röck, Karl
(20.3.1883, Imst - 9.6.1954, Innsbruck)

Lyriker, Sprachforscher, im Beruf Landesbeamter. Der Mitarbeiter der Zeitschrift "Brenner", der sich neben Herausgeber Ludwig von Ficker und Karl Borromäus Heinrich am intensivsten mit Georg Trakl auseinander gesetzt hat. Über literarische und menschliche Belange hat er regelmäßig Tagebuch geführt , nachdem er ihn am 17.6.1912 in Innsbruck kennengelernt hatte.

Im Vergleich zum eher verklärenden Bild Trakls, das im Brenner-Kreis, besonders nach seinem Tod, gepflegt wurde, hat Röck auch dessen kalte und abstoßenden Facetten notiert, sich deswegen sogar zweimal mit ihm vorübergehend überworfen ("er kannte keine Art von Gefühlen"). Die freundschaftliche Bindung trotz der Spannungen dokumentiert sich indes auch in derWidmung des Gedichtes "Ein Herbstabend".
Ende 1913 ordnete er mit Georg dessen reife Texte nach der Chronologie. Eingebracht hat er dies in die 1. Gesamtausgabe der gültigen Werke Trakls, "Die Dichtungen" 1919 bei Kurt Wolff in Leipzig, die er betreute. Diese bringt die Texte in einer Anordnung nach betitelten Gruppen, die Trakls Vorgaben durch die von ihm selbst veröffentlichten Bände "Gedichte" (1913) und "Sebastian im Traum" (1915) nicht wahren. Trotzdem blieb Röcks Reihenfolge bis zur historisch-kritischen Ausgabe von Killy/Szklenar 1969 maßgeblich.

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