Bernd Beißel
Geb. 30.3.1964
Am Traklhaus
als zwischen den weißgekleideten
steinbögen plötzlich meine
zeit verschwand, stieg
aus dem ausläutenden tag
eine sanfthelle bläue, schritt
zuerst zögernd, dann fester
im hof auf und ab, wir sahen
uns sowas wie an, und gingen
dann langsam, wortlos
am rotwein vorbei, herunter
zum fluß, der nicht meiner war,
er floß, solange wir saßen,
schulter an schulter,
die augen groß
(entstanden 2008)
Garnisonsspital, Krakau
in meinen raum
sickert seit tagen
die zeit, aus
den wänden, ein
faltiges gel, sammelt
im zimmer vergessen sich
und zwei bilder, staut,
bis knapp schon über
die bettkante, treiben
schuhe, die tasche,
ein buch, auf dem
rücken ich, die hände,
gelegt zu bleichen,
moosigen wurzeln, die
augen brechen das
brot, ein letztes mal noch
wird alles anders
(entstanden 2008)
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