Renate Axt
Lebt in Hessen.

Drei Gedichte für Georg Trakl

Fährte
durch die weiße Landschaft gezogen
in Stille

Mensch und Tier
Spuren hinterlassend
Augenblick der Vergänglichkeit

Stille die greibar ist
ohne Gefahr
kein tödliches Schweigen

Spräche man jetzt
mit dem Schnee
den Tannen
dem Büschel Gras in der Spur

 

Vielhundert Kinder
fuhren bei Tag ein
Angst vor den Eulen
Dornen
und Katzen mit feurigen Krallen

Fuhren bei Tag ein
mit Schellen und Lachen
Glöckenbäumen und Tamburin

Atmen im Dunkel jetzt
wie Wasser im Berg
Flüchtig verloren
Am Fels wachsen tönerne Blumen

Felsbild aus bräunlichen Stimmen
Vielhundert Kinder
mit Locken
Händen
und braunen Gesichtern

 

Ein Rudel Wild in der Senke
Nähe der Körper
der Herzschlag

Dämmerung und Nacht

Wer bestimmt die Bewegung
den Fährtenwechsel der gleichen Stunde

Im Schnee nähert sich der Verfolger
lautlos

Der Mensch auf der Jagd
plaziert den Schrot sicher

In der Senke lagern sie
für die Nacht
als sei das Paradies nah

da sie beisammen