Johannes Robert Becher
22.5.1891, München - 11.10.1958, Ost-Berlin.
Der Entfernte. Georg Trakl
Er geht durch Wälder. Lautlos unbewegt.
Wo gar kein Raum ist in der Luft zum Schrein.
... und würgt und würgt. Da gern es schlafend trägt
Ihn, hängt er sich ins Horn des Hirsches ein.
Betaute Wiege. Doch erwacht er grell.
Matt gießen Mond und Sterne sich herein.
Ein wenig plätschert er im schwarzen Quell.
Er schlürft berauscht vom bitteren Abendschein.
Seltsam durchmischt verblieben die Geräusche
Aus jener Stadt, die knospet auf im Blut.
Von zweien Kindern ausgebrochenes Kreischen.
Wie Blasen steigend Böller Festsalut.
Auf einmal dann -: gestreckte Schlote zischen.
Andante-Baß der Straße bunter Ton.
Wo Brüllen... Haufen schleifen an. Lang Wischen -
Am Ende schlüpft heraus ein Grammophon. -
Er geht durch Wälder. Lautlos unbewegt.
Wo gar kein Raum ist in der Luft zum Schrein.
... nur manchmal wie umarmend schlägt
Den Kopf er brüderlich ins Moosgestein.
|