Brunetti-Pisano, August
(24.10.1870, St. Gilgen - 1.9.1943, Salzburg)

Ein der Spätromantik verpflichteter Komponist, zeitlebens erfolglos und ohne Nachruhm. Er war der Klavierlehrer der Familie Trakl und unterrichtete alle sechs Geschwister unter besonderer Aufsicht der Mutter Maria Catherina. Die Jüngste Gretl erreichte dabei ab 1908 ein Klavierstudium in Wien.
Für Georg dürfte Brunetti-Pisano nicht nur aus Begeisterung für Musik, sondern auch durch seine konsequente Existenz als freier Künstler von Einfluss gewesen sein. Die Kontakte rissen nicht, als Georg ebenfalls ab 1908 zum Pharmaziestudium nach Wien zog.

Von 1909 ist ein Dankbrief für Brunetti-Pisanos Glückwünsche zur 1. Veröffentlichung außerhalb Salzburgs im "Neuen Wiener Journal" erhalten.
Als Trakl 1911 vorübergehend wieder in Salzburg wohnte, führte Brunetti-Pisano ihn in die Kunstgesellschaft Pan ein, eine progressive Gruppierung, bei der er langjährig Präsident war. Hierbei kam es zur Bekanntschaft mit Karl Hauer; auch Trakls Schulfreund Erhard Buschbeck war an diesen Aktivitäten beteiligt.
Erwähnenswert ist noch, dass Pisano-Brunetti, den ein Pan-Mitglied den "Einsamen unter den Tondichtern unserer Tage" nannte, am 24.10.1908 ein Werk abgeschlossen hat, das Georg zumindest teilweise bekannt geworden ist: "Das klagende Lied", ein musikalisches Märchendrama nach dem Grimmschen "Der singende Knochen", einer Tragödie um ein Geschwisterpaar.

<<zurück