Hauer, Karl
(1875, Gmunden -1919)
Ein Bohemien und Bürgerschreck aus wohlhabendem Salzburger Elternhaus.
Trakl pflegte mit ihm 1911 im Dunstkreis der Salzburger "Literatur- und Kunstgesellschaft
Pan", wo ihn sein ehemaliger Klavierlehrer Brunetti-Pisano eingeführt hatte, nähere Bekanntschaft . Er scheint ihm bereitwillig
bei Ausschweifungen aller Art gefolgt zu sein.
Hauers Publikationen (1910 die Essysammlung "Von fröhlichen
und unfröhlichen Menschen") bezeugen in ihrer kultur- und gesellschaftskitischen
Tendenz eine dialektisch-scharfe Intelligenz. Er lieferte häufig
Beiträge zur Wiener Zeitschrift "Die Fackel" und stellte
sehr wahrscheinlich den 1. Kontakt zwischen deren Herausgeber Karl
Kraus sowie dem Architekten Adolf Loos her.
Mit diesen war Trakl ab 1913 in Wien freundschaftlich verbunden, während
Hauer für ihn eine Episode blieb, obwohl ihm das Gedicht "Allerseelen"
gewidmet ist. Der ebenso brillante wie morbide Polemiker erlag 1919
der Schwindsucht.
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