Gesamtübersicht der Trakl-Seiten: Alle literarischen
Texte und Briefe |
Georg Trakl: |
Die von Trakl außerhalb seiner Zyklen "Gedichte" und "Sebastian im Traum" publizierten Texte sind in zwei Rubriken eingeteilt:: Veröffentlichungen in der Zeitschrift Brenner 1914/5 Sonstige Veröffentlichungen zu
Lebzeiten |
Wieder folgend der blauen Klage des Abends
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Hellbrunn |
<<zurück |
Das wilde Herz ward weiß am Wald; Des Abends blaue Taube Aus dunklem Hausflur trat
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Verflucht ihr dunklen Gifte,
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Ihr wilden Gebirge, der Adler Traumhaft erschüttern des Wildbachs O Schmerz, du flammendes Anschaun Angst, du giftige Schlange,
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Mit toten Heldengestalten
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Dich sing ich wilde Zerklüftung, Golden lodern die Feuer
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Gewaltig bist du dunkler Mund Da springen die schwarzen Pferde Herbstesnacht so kühle kommt,
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Die Kühle dunkler Jahre, Anschaut aus blauen Augen O! dort der goldene Steg
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Jüngling aus kristallnem Munde Angst! des Todes Traumbeschwerde, Schwester, deine blauen Brauen Mutter muß ums Kindlein zagen;
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Titan |
<<zurück |
Mönchin! schließ mich in dein Dunkel, Purpurn brachen Mund und Lüge Mondeswolke! Schwärzlich fallen
|
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Den wilden Orgeln des Wintersturms Mit zerbrochnen Brauen, silbernen Armen Dornige Wildnis umgürtet die Stadt.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Schlaf und Tod, die düstern Adler
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Grodek |
<<zurück |
Seltsam sind die nächtigen Pfade des Menschen. Da ich nachtwandelnd an steinernen Zimmern hinging und es brannte in jedem ein stilles Lämpchen, ein kupferner Leuchter, und da ich frierend aufs Lager hinsank, stand zu Häupten wieder der schwarze Schatten der Fremdlingin und schweigend verbarg ich das Antlitz in den langsamen Händen. Auch war am Fenster blau die Hyazinthe aufgeblüht und es trat auf die purpurne Lippe des Odmenden das alte Gebet, sanken von den Lidern kristallne Tränen geweint um die bittere Welt. In dieser Stunde war ich im Tod meines Vaters der weiße Sohn. In blauen Schauern kam vom Hügel der Nachtwind, die dunkle Klage der Mutter, hinsterbend wieder und ich sah die schwarze Hölle in meinem Herzen; Minute schimmernder Stille. Leise trat aus kalkiger Mauer ein unsägliches Antlitz - ein sterbender Jüngling - die Schönheit eines heimkehrenden Geschlechts. Mondesweiß umfing die Kühle des Steins die wachende Schläfe, verklangen die Schritte der Schatten auf verfallenen Stufen, ein rosiger Reigen im Gärtchen. Schweigend saß ich in verlassener Schenke unter verrauchtem
Holzgebälk und einsam beim Wein; ein strahlender Leichnam über ein Dunkles
geneigt und es lag ein totes Lamm zu meinen Füßen. Aus verwesender Bläue
trat die bleiche Gestalt der Schwester und also sprach ihr blutender Mund:
Stich schwarzer Dorn. Ach noch tönen von wilden Gewittern die silbernen
Arme mir. Fließe Blut von den mondenen Füßen, blühend auf nächtigen Pfaden,
darüber schreiend die Ratte huscht. Aufflackert ihr Sterne in meinengewölbten
Brauen; und es läutet leise das Herz in der Nacht. Einbrach ein roter
Schatten mit flammendem Schwert in das Haus, floh mit schneeiger Stirne.
O bitterer Tod. Am Saum des Waldes will ich ein Schweigendes gehn,
dem aus sprachlosen Händen die härene Sonne sank; ein Fremdling am Abendhügel,
der weinend aufhebt die Lider über die steinerne Stadt; ein Wild, das
stille steht im Frieden des alten Hollunders; o ruhlos lauscht das dämmernde
Haupt, oder es folgen die zögernden Schritte der blauen Wolke am Hügel,
ernsten Gestirnen auch. Zur Seite geleitet stille die grüne Saat, begleitet
auf moosigen Waldespfaden scheu das Reh. Es haben die Hütten der Dörfler
sich stumm verschlossen und es ängstigt in schwarzer Windesstille die
blaue Klage des Wildbachs. Friedlose Wanderschaft durch wildes Gestein ferne den Abendweilern, heimkehrenden Herden; ferne weidet die sinkende Sonne auf kristallner Wiese und es erschüttert ihr wilder Gesang, der einsame Schrei des Vogels, ersterbend in blauer Ruh. Aber leise kommst du in der Nacht, da ich wachend am Hügel lag, oder rasend im Frühlingsgewitter; und schwärzer immer umwölkt die Schwermut das abgeschiedene Haupt, erschrecken schaurige Blitze die nächtige Seele, zerreißen deine Hände die atemlose Brust mir. Da ich in den dämmernden Garten ging, und es war die schwarze Gestalt des Bösen von mir gewichen, umfing mich die hyazinthene Stille der Nacht; und ich fuhr auf gebogenem Kahn über den ruhenden Weiher und süßer Frieden rührte die versteinerte Stirne mir. Sprachlos lag ich unter den alten Weiden und es war der blaue Himmel hoch über mir und voll von Sternen; und da ich anschauend hinstarb, starben Angst und der Schmerzen tiefster in mir; und es hob sich der blaue Schatten des Knaben strahlend im Dunkel, sanfter Gesang; hob sich auf mondenen Flügeln über die grünenden Wipfel, kristallene Klippen das weiße Antlitz der Schwester. Mit silbernen Sohlen stieg ich die dornigen Stufen hinab und ich trat ins kalkgetünchte Gemach. Stille brannte ein Leuchter darin und ich verbarg in purpurnen Linnen schweigend das Haupt; und es warf die Erde einen kindlichen Leichnam aus, ein mondenes Gebilde, das langsam aus meinem Schatten trat, mit zerbrochenen Armen steinerne Stürze hinabsank, flockiger Schnee.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Sonstige Veröffentlichungen zu Lebzeiten (Lyrik - Prosa und Rezensionen) |
Nun schreite herab, titanischer Bursche,
|
Fassung: - |
Erstdruck: 26.2.1908, Salzburger Volkszeitung |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Wo bist du, die mir zur Seite ging,
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Um die Blumen taumelt das Fliegengeschmeiß
Bilder von Wolken, Blumen und Menschen -
Die Wasser schimmern grünlich-blau
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Hellbrunn - Sphinx |
<<zurück |
Hinwandelnd an den schwarzen Mauern Ferne leuchten Schloß und Hügel. Die Wasser schimmern grünlichblau
|
Fassung: 3. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Hellbrunn - Orpheus - Nymphe - Triton |
<<zurück |
Ringsum ist Felseneinsamkeit. Der Himmel lächelt still herab Die Kirche ragt wie ein Gebet Indes die Bäume blüh’n zur Nacht,
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: St.-Peters-Friedhof |
<<zurück |
Ein Strauch voll Larven; Abendföhn im März; Im Schatten alter Dächer blutet Mais; Unsäglich ragt des Nußbaums Traumgestalt.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Resedaduft entschwebt im braunen Grün, Verlassen sonnt sich die Terrasse dort, Die Lauben scheinen hell, da junge Frau'n
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Faun |
<<zurück |
Asternfelder, braun und blau Seltsam Leben lebt im Wein. Lachst so laut du braune Gret
|
Fassung: 1. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Gret |
<<zurück |
Asternfelder braun und blau, In der alten Schenke schrein Lachen flattert auf, verweht, Traumhaft webt der Kerzen Schein,
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Stille wieder empfängt der modernde Wald Schweigsam stieg von schwarzen Wäldern ein blaues Wild Blut und Waffengetümmel vergessener Zeiten Trunken von Frösten silberne Larve O dann öffnet jener die langsamen Hände,
|
Fassung: 1. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Schweigsam stieg von schwarzen Wäldern ein blaues Wild Blut und Waffengetümmel vergangener Zeiten Trunken von dunklen Giften, silberne Larve O, dann öffnet jenes langsam die kalten Hände Und es läuten im Grün die Schritte der Tänzerin
|
Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Schweigsam stieg vom schwarzen Wald ein blaues Wild Blut und Waffengetümmel vergangner Zeiten Trunken von dunklen Giften, silberne Larve O, dann öffnet jener die langsamen Hände Am Waldsaum, erstrahlen die finstern Wege
|
Fassung: 3. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Manchmal muß ich wieder jener stillen Tage gedenken,
die mir sind wie ein wundersames, glücklich verbrachtes Leben, das ich
fraglos genießen konnte, gleich einem Geschenk aus gütigen, unbekannten
Händen. Und jene kleine Stadt im Talesgrund ersteht da wieder in meiner
Erinnerung mit ihrer breiten Hauptstraße, durch die sich eine lange Allee
prachtvoller Lindenbäume hinzieht, mit ihren winkeligen Seitengassen,
die erfüllt sind von heimlich schaffendem Leben kleiner Kaufleute und
Handwerker - und mit dem alten Stadtbrunnen mitten auf dem Platze, der im
Sonnenschein so verträumt plätschert, und wo am Abend zum Rauschen des
Wassers Liebesgeflüster klingt. Die Stadt aber scheint von vergangenem
Leben zu träumen.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Maria |
<<zurück |
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Barrabas - Pharisäer - Nazarener - Arabien - Golgatha - Jerusalem |
<<zurück |
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Maria Magdalena - Agathon - Marcellus - Pilatus - Rahel - Rom - Jesus Christus - Golgatha - Jerusalem |
<<zurück |
Nichts unterbricht mehr das Schweigen der Verlassenheit.
Über den dunklen, uralten Gipfeln der Bäume ziehn die Wolken hin und spiegeln
sich in den grünlich-blauen Wassern des Teiches, der abgründlich scheint.
Und unbeweglich, wie in trauervolle Ergebenheit versunken, ruht die Oberfläche
- tagein, tagaus.
Niemand vermag mehr in den Park einzudringen. Die
Äste der Bäume halten sich tausendfach umschlungen, der ganze Park ist
nur mehr ein einziges, gigantisches Lebewesen.
Und droben in einem rissigen Turmgemach sitzt der
Graf. Tagein, tagaus.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Es ist ein schwieriges Unternehmen, die fruchtbare,
reiche Tätigkeit eines Mannes zu überblicken, der jahrelang in der Öffentlichkeit
gewirkt und deshalb auch von der Allgemeinheit seine Beurteilung erfahren
hat; es ist schwer, aus solche einem Wirken das Wesentlichste hervorzuheben,
es dadurch zu charakterisieren, und all’ das Gewollte, das nur durch die
Ungunst der Verhältnisse ungetan bleiben mußte, in Einklang mit dem Geschehenen
zu bringen - wie Saat und Ernte.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
<<zurück |
Dieser Schriftsteller ist aus der österreichischen
Provinzliteraturbewegung, einer Folge- und Begleiterscheinung des Naturalismus,
hervorgegangen, die ihr Programm mit dem Schlagwort ‘Heimatkunst’ formulierte
und die, obwohl über sie genug geschrieben wurde, doch nicht jene Würdigung
erfuhr, die ihr wohl hätte zukommen sollen. Mit dem plötzlichen Verebben
des Naturalismus, der wie ein Sturm kam und ging, verlor selbstverständlich
die Heimatkunst den Boden, in dem sie so tief Wurzel geschlagen hatte,
und die ganze Bewegung, die, getragen von der jugendlich überquellenden
Kraft eines guten und tapferen Willens, daran war, sich ihre eigensten
Bahnen zu brechen, sah sich nun der nährenden und treibenden Kräfte beraubt.
Und heute, da ungeahnte Möglichkeiten zu einer zukunftsträchtigen Kunst
und dornicht- gefahrvolle Wege sich dem suchenden Blick offenbaren, ist
der Sturm und Drang letzter Jahrzehnte eine Erinnerung, die eine erste
Blässe deckt.
|
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Kondottiere |
<<zurück |
Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Mauvaise music |
<<zurück |
Gesamtübersicht der Trakl-Seiten: Alle literarischen
Texte und Briefe |
|