Ich
Mein Geist hat nicht sich erschöpft im Nebel der Widersprüche,
Nicht schwach geworden ist mein Denken in fataler Verstrickungen Schmerz.
Ich liebe die Träumereien, und wert sind mir die Gespräche,
Und allen den Göttern weih ich meinen tönenden Vers.
Ich erhob meine flehende Bitte zu Hekate und Astarte
Als Priester, und Blut vergoß ich von zahllosen Stieren,
Ich trat zu den Piedestalen, auf denen die Kreuze warten,
Und pries jener Liebe Macht, die den Tod kann besiegen.
Die Gärten der Akademien und der Lykeions besucht ich,
In Wachs hab ich eingeritzt die trefflichen Worte der Alten;
Und weil ich als Schüler beflissen, umschmeichelten mich alle zärtlich.
Doch ich liebte einzig die Worte, ihr zuchtvolles Walten.
Auf Inseln der Träumereien, wo Statuen sind und Lieder,
Ließ Spuren zurück ich auf leuchtenden Wegen, matten,
Bald neigte ich mich vor denen, die greller und materieller,
Bald bebte ich jäh in der Ahnung sich nahender Schatten.
Und merkwürdig lieb gewann ich den Nebel der Widersprüche,
Und fiebernd begann ich zu suchen fataler Verstrickungen Schmerz.
Denn süß sind mir die Träumereien, und wert sind mir die Gespräche,
Und all den Göttern weih ich meinen tönenden Vers.
[aus dem Russischen von Roland Erb]