Die Zigarette
Fad ists auf dieser Welt; dazu verrückt, ich wette!
Und ohne Hoffnung trag ichs, mein Geschick.
Zum Zeitvertreib drum, und den Tod im Blick,
rauch vor der Götter Nase ich die Zigarette.
Auf, Lebende, und müht euch, arme, künftige Skelette!
Als blauen Dunst ich mich gen Himmel schick,
versenk mich in Ekstase. Und ich nick
ein wie im leisen Duft der tausend Räucherfette.
Und komm ins Paradies, im Traum aus Licht,
in dem sich unter Walzerklängen paaren
die Elefanten geil mit Mückenscharen.
Wach ich dann auf und denk an mein Gedicht,
seh ich den Daumen - Herz im Freudenbann! -
den ich versengt, als Gänsekeule an.
[aus dem Französischen von Karl Krolow]
Die Zigarette
Ja, diese Welt ist platt; die andre, dumme Phrasen.
Drum geh ich hin und hoffe nicht auf meinen Teil.
Den Tod erwartend, rauche ich aus Langerweil
Den Göttern feine Zigaretten in die Nasen.
Ihr, Lebende, künftige Skelette, eilt von dannen.
Mich taucht der blaue Rauch, der sich mäandergleich
Zum Himmel dreht, in Schlaf, ins süße Zauberreich
Wie sterbende Parfums von tausend Räucherpfannen.
Im Paradiese nun, bekränzt mit lichten Träumen,
Schau ich, wie zu phantastisch wilden Walzerklängen
An brünstge Elephanten sich Moskitochöre drängen.
Und schließlich wenn ich dann erwache, um zu reimen,
Betracht ich meinen lieben Daumen, der zur Frist
Geröstet - ach entzückend! - wie ein Gänseschenkel ist.
[Kennt jemand Übersetzer und Quelle? Bitte mailen!]