Gesamtübersicht der Trakl-Seiten: Alle literarischen
Texte und Briefe |
Georg Trakl: (Leipzig: Kurt Wolff Verlag 1915) |
Der Band ist in fünf Abschnitte geliedert: Sebastian im Traum |
Voll Früchten der Hollunder; ruhig wohnte die Kindheit Ein gleiches, wenn das blaue Wasser im Felsen tönt. Ein blauer Augenblick ist nur mehr Seele. Frömmer kennst du den Sinn der dunklen Jahre, Leise klirrt ein offenes Fenster; zu Tränen
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Mit dunklen Blicken sehen sich die Liebenden an, Purpurn zerbrach der Gesegneten Mund. Die runden Augen Leise rauscht im Acker das gelbe Korn. Purpurn färbt sich das Laub im Herbst; der mönchische Geist
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Am Abend trugen sie den Fremden in die Totenkammer; O, wie mild ist der Herbst. Leise klingen unsere Schritte im alten Park
Ein Lied zur Guitarre, das in einer fremden Schenke erklingt, O, wie dunkel ist diese Nacht. Eine purpurne Flamme
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Schubert |
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Septemberabend; traurig tönen die dunklen Rufe der Hirten
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Fassung: 2 |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Laß, wenn deine Stirne leise blutet Du aber gehst mit weichen Schritten in die Nacht, Ein Dornenbusch tönt, Dein Leib ist eine Hyazinthe, Daraus bisweilen ein sanftes Tier tritt Das letzte Gold verfallener Sterne.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Elis |
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Vollkommen ist die Stille dieses goldenen Tags. Ihre Bläue spiegelt den Schlummer der Liebenden. Am Abend zog der Fischer die schweren Netze ein. Leise sinkt Ein goldener Kahn
Ein sanftes Glockenspiel tönt in Elis’ Brust Ein blaues Wild Ein brauner Baum steht abgeschieden da; Zeichen und Sterne Hinter dem Hügel ist es Winter geworden. Blaue Tauben Immer tönt
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Erstdruck: - |
Im Lexikon: Elis |
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Es ist niemand im Haus. Herbst in Zimmern; Immer denkst du das weiße Antlitz des Menschen Kreuz und Abend; Also zittert im Dunkel der Fremdling,
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Hohenburg |
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Sebastian im Traum Für Adolf Loos Mutter trug das Kindlein im weißen Mond, Leise im Dunkel des Fensters; und altes Hausgerät Also dunkel der Tag des Jahrs, traurige Kindheit, Oder wenn er an der frierenden Hand der Mutter Er aber war ein kleiner Vogel im kahlen Geist,
Frieden der Seele. Einsamer Winterabend, Oder wenn er an der harten Hand des Vaters Liebe; da in schwarzen Winkeln der Schnee schmolz, Freude; da in kühlen Zimmern eine Abendsonate erklang, O die Nähe des Todes. In steinerner Mauer
Rosige Osterglocke im Grabgewölbe der Nacht O wie stille ein Gang den blauen Floß hinab Oder wenn er an der knöchernen Hand des Greisen Tasten über die grünen Stufen des Sommers. O wie leise
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Sebastian - Sankt Peters Friedhof - Kalvarienberg |
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Wanderer im schwarzen Wind; leise flüstert das dürre Rohr Aufruhr. In verfallener Hütte Abend in verlassener Schenke. Den Heimweg umwittert |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Leise sank von dunklen Schritten der Schnee, Immer folgt den dunklen Rufen der Schiffer Balde an verfallener Mauer blühen
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Wanderschaft durch dämmernden Sommer Schön: o Schwermut und purpurnes Lachen. Silberne Wasser rinnen über die Stufen des Walds,
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Lans |
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Wo im Schatten herbstlicher Ulmen der verfallene Pfad hinabsinkt, Über knöchernen Steg, die hyazinthene Stimme des Knaben, Also rührt ein spärliches Grün das Knie des Fremdlings,
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Mönchsberg |
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Kaspar Hauser Lied Er wahrlich liebte die Sonne, die purpurn den Hügel hinabstieg, Ernsthaft war seinen Wohnen im Schatten des Baums Stille fand sein Schritt die Stadt am Abend; Ihm aber folgte Busch und Tier, Frühling und Sommer und schön der Herbst Sah, daß Schnee fiel in kahles Gezweig Silbern sank des Ungeborenen Haupt hin.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Hauser, Kaspar |
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Die Bläue meiner Augen ist erloschen in dieser Nacht,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Herbst: schwarzes Schreiten am Waldsaum; Minute
stummer Zerstörung; auflauscht die Stirne des Aussätzigen unter dem kahlen
Baum. Langvergangener Abend, der nun über die Stufen von Moos sinkt; November.
Eine Glocke läutet und der Hirt führt eine Herde von schwarzen und roten
Pferden ins Dorf. Unter dem Haselgebüsch weidet der grüne Jäger ein Wild
aus. Seine Hände rauchen von Blut und der Schatten des Tiers seufzt im
Laub über den Augen des Mannes, braun und schweigsam; der Wald. Krähen,
die sich zerstreuen; drei. Ihr Flug gleicht einer Sonate, voll verblichener
Akkorde und männlicher Schwermut; leise löst sich eine goldene Wolke auf.
Bei der Mühle zünden Knaben ein Feuer an. Flamme ist des Bleichsten Bruder
und jener lacht vergraben in sein purpurnes Haar; oder es ist ein Ort
des Mordes, an dem ein steiniger Weg vorbeiführt. Die Berberitzen sind
verschwunden, jahrlang träumt es in bleierner Luft unter den Föhren; Angst,
grünes Dunkel, das Gurgeln eines Ertrinkenden: aus dem Sternenweiher zieht
der Fischer einen großen, schwarzen Fisch, Antlitz voll Grausamkeit und
Irrsinn. Die Stimmen des Rohrs, hadernder Männer im Rücken schaukelt jener
auf rotem Kahn über frierende Herbstwasser, lebend in dunklen Sagen seines
Geschlechts und die Augen steinern über Nächte und jungfräuliche Schrecken
aufgetan. Böse.
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Saturn |
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Wieder wandelnd im alten Park,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Wenn der Schnee ans Fenster fällt, Mancher auf der Wanderschaft Wanderer tritt still herein;
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Es dämmert. Zum Brunnen gehn die alten Fraun. Am Fluß die Schenke tönt noch lau und leis. O! blauer Glanz, den sie in Scheiben weckt,
Am Abend säumt die Pest ihr blau Gewand Oft sinken ihre Lider bös und schwer. Ein Nest von scharlachfarbnen Schlangen bäumt
Ins braune Gärtchen tönt ein Glockenspiel. Des Bösen. Die feuchte Stirn beugt kalt und bleich Die Nacht ist schwarz. Gespenstisch bläht der Föhn
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Sonja |
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Abend kehrt in alten Garten; Sonnenblume, sanftgeneigte Wo die blauen Glocken läuten; Sonne alter Tage leuchtet
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Sonja |
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Geschnitten sind Korn und Traube, Astern von dunklen Zäunen Rotes Fischlein im Weiher; Stern und heimlich Gefunkel
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Jägerruf und Blutgebell; Über Stoppelfeld und Pfad Bald entgleitet Fisch und Wild. Rechten Lebens Brot und Wein,
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Ein Kind mit braunem Haar. Gebet und Amen Gehüllt in blauen Mantel sah vor Zeiten Herbstuntergang; und des Hollunders Schweigen. Verfaulte Früchte fallen von den Zweigen;
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Fassung: 2.
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Erstdruck: - |
Im Lexikon: Afra |
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Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle, Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel; Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Hirten begruben die Sonne im kahlen Wald. In blauem Kristall Doch immer rührt der schwarze Flug der Vögel Wieder nachtet die Stirne in mondenem Gestein;
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Erinnerung: Möven, gleitend über den dunklen Himmel Immer gehst du den grünen Fluß hinab, Ein rosiger Mensch. Trunken von bläulicher Witterung Die gestrengen Zimmer und das alte Gerät Groß ist die Schuld des Geborenen. Weh, ihr goldenen Schauer Immer schreit im kahlen Gezweig der nächtliche Vogel
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Anif |
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Gebirge: Schwärze, Schweigen und Schnee. Stille der Mutter; unter schwarzen Tannen O, die Geburt des Menschen. Nächtlich rauscht Erwacht ein Bleiches in dumpfer Stube. Weh, der Gebärenden Schrei. Mit schwarzem Flügel
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Untergang Über den weißen Weiher Über unsere Gräber Immer klingen die weißen Mauern der Stadt.
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Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat, Jener aber ging die steinernen Stufen des Mönchsbergs hinab, Seele sang den Tod, die grüne Verwesung des Fleisches Stunde kam, da jener die Schatten in purpurner Sonne sah, O, das Blut, das aus der Kehle des Tönenden rinnt, Goldene Wolke und Zeit. In einsamer Kammer
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Mönchsberg |
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Stille begegnet am Saum des Waldes Verstummt die Klage der Amsel, Auf schwarzer Wolke Den Sternenhimmel.
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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O der Seele nächtlicher Flügelschlag: O, ihr Kreuzzüge und glühenden Martern O, ihr Zeiten der Stille und goldener Herbste, O, die bittere Stunde des Untergangs,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Wenn es Abend wird, Ein sanfter Mönch Ein nächtiger Kranz Zu deinen Füßen Stille wohnt Blaue Blume,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Maria |
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Blinde Klage im Wind, mondene Wintertage, Verwandelt in purpurne Träume Schmerz und Plage Tief im Schlummer aufseufzt die bange Seele, Tief der Wind in zerbrochenen Bäumen, Dieser schweigenden Trauer; Nächte,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Immer lehnt am Hügel die weiße Nacht, Schlafend wölbt sich über den Gießbach der Steg, Ferne preisenden Hirten. In altem Gestein Dieses erinnert an Baum und Tier. Langsame Stufen von Moos; Jener kehrt wieder und wandelt an grünem Gestade,
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Weißer Hohepriester der Wahrheit,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: |
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O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend Hure, die in eisigen Schauern ein totes Kindlein gebärt. Aber stille blutet in dunkler Höhle stummere Menschheit,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Wenn Orpheus silbern die Laute rührt, Unter finsteren Tannen Denn immer folgt, ein blaues Wild,
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Erstdruck: - |
Im Lexikon: Orpheus - Triton |
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Bläulich dämmert der Frühling; unter saugenden Bäumen In feuchter Luft schwankt blühendes Apfelgezweig, Erscheinender stieg der Schläfer den schwarzen Wald hinab, Und es jagte der Mond ein rotes Tier Strahlender hob die Hände zu seinem Stern O des Menschen verweste Gestalt: gefügt aus kalten Metallen, Auf schwärzlichem Kahn fuhr jener schimmernde Ströme hinab,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Es ist Schnee gefallen. Nach Mitternacht verläßt
du betrunken von purpurnem Wein den dunklen Bezirk der Menschen, die rote
Flamme ihres Herdes. O die Finsternis!
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Avanti |
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Stille in nächtigem Zimmer Schwärzlicher Fliegenschwarm Reglos nachtet das Meer.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: Venedig |
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An herbstlichen Mauern, es suchen Schatten dort Leise läutet der steinerne Bau; In kühlen Zimmern ohne Sinn
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Zur Vorfassung der 1. Strophe. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Täglich kommt die gelbe Sonne über den Hügel. Rötlich steigt im grünen Weiher der Fisch. Langsam reift die Traube, das Korn. Wenn es Nacht wird,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Gesang einer gefangenen
Amsel Dunkler Odem im grünen Gezweig.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Am Abend schweigt die Klage Schwarzes Gewitter droht Nimmer regt sich das Laub Stille leuchtet die Kerze Windstille, sternlose Nacht.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Der grüne Sommer ist so leise Vergebliche Hoffnung des Lebens. Schon rüstet Stille der Dörfer; es tönen rings Der grüne Sommer ist so leise Des Wohllauts seiner geistlichen Jahre!
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Dunkle Stille der Kindheit. Unter grünenden Eschen
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Abendland Else Lasker-Schüler in Verehrung
Mond, als träte ein Totes Oder es läuten die Schritte
So leise sind die grünen
Wälder
Ihr großen Städte
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Erstdruck: - |
Im Lexikon: Elis |
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Aufschrei im Schlaf; durch schwarze Gassen stürzt der Wind, Feierlich rauschen die Wasser. O die feuchten Schatten der Au, Reinheit! Reinheit! Wo sind die furchtbaren Pfade des Todes, Schwester, da ich dich fand an einsamer Lichtung Dunkler umfließen die Wasser die schönen Spiele der Fische. Leise tönen die Wasser im sinkenden Nachmittag Der sanfte Gesang des Bruders am Abendhügel.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Es schweigt die Seele den blauen Frühling. O das grünende Kreuz. In dunklem Gespräch Über die mondbeglänzten Wege des Walds
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Fassung: 2. |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Gesang des Abgeschiedenen
Voll Harmonien ist der Flug der Vögel. Es haben die grünen Wälder Und die Blumen des Sommers, die schön im Winde läuten. Und es leuchtet ein Lämpchen, das Gute, in seinem Herzen Liebend auch umfängt das Schweigen im Zimmer die Schatten der Alten,
Denn strahlender immer erwacht aus schwarzen Minuten des Wahnsinns Das stille Haus und die Sagen des Waldes,
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
Im Lexikon: - |
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Traum und Umnachtung Am Abend ward zum Greis der Vater; in dunklen Zimmern versteinerte das Antlitz der Mutter und auf dem Knaben lastete der Fluch des entarteten Geschlechts. Manchmal erinnerte er sich seiner Kindheit, erfüllt von Krankheit, Schrecken und Finsternis, verschwiegener Spiele im Sternengarten, oder daß er die Ratten fütterte im dämmernden Hof. Aus blauem Spiegel trat die schmale Gestalt der Schwester und er stürzte wie tot ins Dunkel. Nachts brach sein Mund gleich einer roten Frucht auf und die Sterne erglänzten über seiner sprachlosen Trauer. Seine Träume erfüllten das alte Haus der Väter. Am Abend ging er gerne über den verfallenen Friedhof, oder er besah in dämmernder Totenkammer die Leichen, die grünen Flecken der Verwesung auf ihren schönen Händen. An der Pforte des Klosters bat er um ein Stück Brot; der Schatten eines Rappen sprang aus dem Dunkel und erschreckte ihn. Wenn er in seinem kühlen Bette lag, überkamen ihn unsägliche Tränen. Aber es war niemand, der die Hand auf seine Stirne gelegt hätte. Wenn der Herbst kam, ging er, ein Hellseher, in brauner Au. O, die Stunden wilder Verzückung, die Abende am grünen Fluß, die Jagden. O, die Seele, die leise das Lied des vergilbten Rohrs sang; feurige Frömmigkeit. Stille sah er und lang in die Sternenaugen der Kröte, befühlte mit erschauernden Händen die Kühle des alten Steins und besprach die ehrwürdige Sage des blauen Quells. O, die silbernen Fische und die Früchte, die von verkrüppelten Bäumen fielen. Die Akkorde seiner Schritte erfüllten ihn mit Stolz und Menschenverachtung. Am Heimweg traf er ein unbewohntes Schloß. Verfallene Götter standen im Garten, hintrauernd am Abend. Ihm aber schien: hier lebte ich vergessene Jahre. Ein Orgelchoral erfüllte ihn mit Gottes Schauern. Aber in dunkler Höhle verbrachte er seine Tage, log und stahl und verbarg sich, ein flammender Wolf, vor dem weißen Antlitz der Mutter. O, die Stunde, da er mit steinernem Munde im Sternengarten hinsank, der Schatten des Mörders über ihn kam. Mit purpurner Stirne ging er ins Moor und Gottes Zorn züchtigte seine metallenen Schultern; o, die Birken im Sturm, das dunkle Getier, das seine umnachteten Pfade mied. Haß verbrannte sein Herz, Wollust, da er im grünen den Sommergarten dem schweigenden Kind Gewalt tat, in dem strahlenden sein umnachtetes Antlitz erkannte. Weh, des Abends am Fenster, da aus purpurnen Blumen, ein gräulich Gerippe, der Tod trat. O, ihr Türme und Glocken; und die Schatten der Nacht fielen steinern auf ihn. Niemand liebte ihn. Sein Haupt verbrannte Lüge und Unzucht in dämmernden Zimmern. Das blaue Rauschen eines Frauengewandes ließ ihn zur Säule erstarren und in der Tür stand die nächtige Gestalt seiner Mutter. Zu seinen Häupten erhob sich der Schatten des Bösen. O, ihr Nächte und Sterne. Am Abend ging er mit dem Krüppel am Berge hin; auf eisigem Gipfel lag der rosige Glanz der Abendröte und sein Herz läutete leise in der Dämmerung. Schwer sanken die stürmischen Tannen über sie und der rote Jäger trat aus dem Wald. Da es Nacht ward, zerbrach kristallen sein Herz und die Finsternis schlug seine Stirne. Unter kahlen Eichbäumen erwürgte er mit eisigen Händen eine wilde Katze. Klagend zur Rechten erschien die weiße Gestalt eines Engels, und es wuchs im Dunkel der Schatten des Krüppels. Er aber hob einen Stein und warf ihn nach jenem, daß er heulend floh, und seufzend verging im Schatten des Baums das sanfte Antlitz des Engels. Lange lag er auf steinigem Acker und sah staunend das goldene Zelt der Sterne. Von Fledermäusen gejagt, stürzte er fort ins Dunkel. Atemlos trat er ins verfallene Haus. Im Hof trank er, ein wildes Tier, von den blauen Wassern des Brunnens, bis ihn fror. Fiebernd saß er auf der eisigen Stiege, rasend gen Gott, daß er stürbe. O, das graue Antlitz des Schreckens, da er die runden Augen über einer Taube zerschnittener Kehle aufhob. Huschend über fremde Stiegen begegnete er einem Judenmädchen und er griff nach ihrem schwarzen Haar und er nahm ihren Mund. Feindliches folgte ihm durch finstere Gassen und sein Ohr zerriß ein eisernes Klirren. An herbstlichen Mauern folgte er, ein Mesnerknabe, stille dem schweigenden Priester; unter verdorrten Bäumen atmete er trunken den Scharlach jenes ehrwürdigen Gewands. O, die verfallene Scheibe der Sonne. Süße Martern verzehrten sein Fleisch. In einem verödeten Durchhaus erschien ihm starrend von Unrat seine blutende Gestalt. Tiefer liebte er die erhabenen Werke des Steins; den Turm, der mit höllischen Fratzen nächtlich den blauen Sternenhimmel stürmt; das kühle Grab, darin des Menschen feuriges Herz bewahrt ist. Weh, der unsäglichen Schuld, die jenes kundtut. Aber da er Glühendes sinnend den herbstlichen Fluß hinabging unter kahlen Bäumen hin, erschien in härenem Mantel ihm, ein flammender Dämon, die Schwester. Beim Erwachen erloschen zu ihren Häuptern die Sterne. O des verfluchten Geschlechts. Wenn in befleckten Zimmern jegliches Schicksal vollendet ist, tritt mit modernden Schritten der Tod in das Haus. O, daß draußen Frühling wäre und im blühenden Baum ein lieblicher Vogel singe. Aber gräulich verdorrt das spärliche Grün an den Fenstern der Nächtlichen und es sinnen die blutenden Herzen noch Böses. O, die dämmernden Frühlingswege des Sinnenden. Gerechter erfreut ihn die blühende Hecke, die junge Saat des Landmanns und der singende Vogel, Gottes sanftes Geschöpf; die Abendglocke und die schöne Gemeine der Menschen. Daß er seines Schicksals vergäße und des dornigen Stachels. Frei ergrünt der Bach, wo silbern wandelt sein Fuß, und ein sagender Baum rauscht über dem umnachteten Haupt ihm. Also hebt er mit schmächtiger Hand die Schlange, und in feurigen Tränen schmolz ihm das Herz hin. Erhaben ist das Schweigen des Walds, ergrüntes Dunkel und das moosige Getier, aufflatternd, wenn es Nacht wird. O der Schauer, da jegliches seine Schuld weiß, dornige Pfade geht. Also fand er im Dornenbusch die weiße Gestalt des Kindes, blutend nach dem Mantel seines Bräutigams. Er aber stand vergraben in sein stählernes Haar stumm und leidend vor ihr. O die strahlenden Engel, die der purpurne Nachtwind zerstreute. Nachtlang wohnte er in kristallener Höhle und der Aussatz wuchs silbern auf seiner Stirne. Ein Schatten ging er den Saumpfad hinab unter herbstlichen Sternen. Schnee fiel, und blaue Finsternis erfüllte das Haus. Eines Blinden klang die harte Stimme des Vaters und beschwor das Grauen. Weh der gebeugten Erscheinung der Frauen. Unter erstarrten Händen verfielen Frucht und Gerät dem entsetzten Geschlecht. Ein Wolf zerriß das Erstgeborene und die Schwestern flohen in dunkle Gärten zu knöchernen Greisen. Ein umnachteter Seher sang jener an verfallenen Mauern und seine Stimme verschlang Gottes Wind. O die Wollust des Todes. O ihr Kinder eines dunklen Geschlechts. Silbern schimmern die bösen Blumen des Bluts an jenes Schläfe, der kalte Mond in seinen zerbrochenen Augen. O, der Nächtlichen; o, der Verfluchten. Tief ist der Schlummer in dunklen Giften, erfüllt von Sternen und dem weißen Antlitz der Mutter, dem steinernen. Bitter ist der Tod, die Kost der Schuldbeladenen; in dem braunen Geäst des Stamms zerfielen grinsend die irdenen Gesichter. Aber leise sang jener im grünen Schatten des Hollunders, da er aus bösen Träumen erwachte; süßer Gespiele nahte ihm ein rosiger Engel, daß er, ein sanftes Wild, zur Nacht hinschlummerte; und er sah das Sternenantlitz der Reinheit. Golden sanken die Sonnenblumen über den Zaun des Gartens, da es Sommer ward. O, der Fleiß der Bienen und das grüne Laub des Nußbaums; die vorüberziehenden Gewitter. Silbern blühte der Mohn auch, trug in grüner Kapsel unsere nächtigen Sternenträume. O, wie stille war das Haus, als der Vater ins Dunkel hinging. Purpurn reifte die Frucht am Baum und der Gärtner rührte die harten Hände; o die härenen Zeichen in strahlender Sonne. Aber stille trat am Abend der Schatten des Toten in den trauernden Kreis der Seinen und es klang kristallen sein Schritt über die grünende Wiese vorm Wald. Schweigende versammelten sich jene am Tisch; Sterbende brachen sie mit wächsernen Händen das Brot, das blutende. Weh der steinernen Augen der Schwester, da beim Mahle ihr Wahnsinn auf die nächtige Stirne des Bruders trat, der Mutter unter leidenden Händen das Brot zu Stein ward. O der Verwesten, da sie mit silbernen Zungen die Hölle schwiegen. Also erloschen die Lampen im kühlen Gemach und aus purpurnen Masken sahen schweigend sich die leidenden Menschen an. Die Nacht lang rauschte ein Regen und erquickte die Flur. In dorniger Wildnis folgte der Dunkle den vergilbten Pfaden im Korn, dem Lied der Lerche und der sanften Stille des grünen Gezweigs, daß er Frieden fände. O, ihr Dörfer und moosigen Stufen, glühender Anblick. Aber beinern schwanken die Schritte über schlafende Schlangen am Waldsaum und das Ohr folgt immer dem rasenden Schrei des Geiers. Steinige Öde fand er am Abend, Geleite eines Toten in das dunkle Haus des Vaters. Purpurne Wolke umwölkte sein Haupt, daß er schweigend über sein eigenes Blut und Bildnis herfiel, ein mondenes Antlitz; steinern ins Leere hinsank, da in zerbrochenem Spiegel, ein sterbender Jüngling, die Schwester erschien, die Nacht das verfluchte Geschlecht verschlang.
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Fassung: - |
Erstdruck: - |
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